Abmahnung erhalten? Kostenlose Erstberatung unter 089 472 433

Fake Shops im Internet werden optisch immer besser aufgezogen und sind deshalb teils auch für versierte Internet Nutzer und Verbraucher kaum zu erkennen. Beachtet man aber einige Grundregeln, dann kann man sich relativ einfach vor der Online-Abzocke schützen.

Woran erkennt man einen Fake-Shop?

Wir haben haben Ihnen einmal die häufigsten Kriterien zusammengestellt, an denen man oft recht schnell erkennen kann, ob es sich bei einem Internet-Shop um einen Fakeshop handelt oder nicht.

  • Der günstige Preis im Fake Shop – das vermeintliche „Schnäppchen“

Als erstes liegen bei Fake Shops die Preise für begehrte Markenprodukte wie Wellensteyn Jacken, hochwertige IPhone Handys oder Drohnen von DJI meist erheblich unter dem Durchschnittspreis für das jeweilige Produkt. Getreu dem alten Zitat: „Wer billig kauft, kauft zweimal“ sollte man bei extrem günstigen Preise grundsätzlich genauer hinschauen. Im Fake-Shop findet man häufig durchgestrichene Preise, die den großen Rabatt suggerieren sollen.

  • Fehlerhaftes oder falsches Impressum – keine richtige Kontaktmöglichkeit

Fake-Shops haben meist kein vernünftiges Impressum, oft wird nur ein einfaches Kontaktformular angeboten. Die gesetzlich vorgeschriebenen Anbieter Angaben nach dem Telemediengesetz (TMG) gibt es häufig nicht, Telefonnummern, bei denen Anrufe angenommen werden haben Seltenheitscharakter und auf Emails wird nach dem Geldeingang oft nicht mehr geantwortet. Sehr häufig haben die Fake Shops ihren Sitz auch im Ausland, wenn den überhaupt eine Adresse angegeben wird.

  • Schlechtes Design des Fake Shops

Das Design des oft bunten Shops sieht auf den ersten Blick zwar gut aus, auf den zweiten aber schon nicht mehr. Denn die Betreiber eines Fake Shops wollen für die Erstellung des Shops meist kein Geld für gutes Webdesign ausgeben, da die Shops wie die Pilze im Herbst kommen und gehen, wenn es zuviele Beschwerden oder Anzeigen gegeben hat. Manche Fake Shops haben heute zwar immerhin „Social Icons“, die eine Präsenz in den Sozialen Netzwerken wie Twitter, Facebook, Google Plus oder Instagram vorgeben sollen. Klickt man auf die Links, dann sind die Ergebnisse aber oft erstaunlich, wie hier am Beispiel des Shops von https://de.nd-bd.com und seinem „Twitter Account“ auf dem sich nur Beschwerden von geprellten Nutzern finden:

  • Schlecht übersetzte AGBs.

Wirft man einen Blick auf die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) so liest man oft erstaunliche Texte, bei denen die betrügerischen Shop Betreiber sich kaum mehr Mühe gemacht haben, als in den Google Übersetzer Google Translate irgendwo kopierte AGBs einmal „übersetzen“ zu lassen. Man liest dort dann teilweise erstaunliche Übersetzungsfehler. Den „normalen“ Standard von echten Online-Shops wie korrekte Widerrufsbelehrungen wird man im Fake Shop eher selten finden.

  • Gefälschte oder irrelevante Shop-Siegel

Shop Siegel lassen sich schnell kopieren und in den Fake-Shop einbauen. Auch sie sollen im Zweifel nur Vertrauen aufbauen, wo keines angebracht ist.

  • Gefakte Bewertungen

Auch Google Bewertungen können vorgetäuscht sein, Vorsicht also bei positiven Kundenbewertungen. Nur in geschlossenen Systemen wie Ebay oder bei Amazon können die Verkäuferbewertungen kaum verfälscht werden und können deshalb dort auch Anhaltspunkte für die Qualität des Verkäufers geben.

  • Fragwürdige Zahlungsmöglichkeiten im Fake-Shop, meist nur per Kreditkarte

Auch die Zahlungsmöglichkeiten im Fake-Shop geben meist einen guten Hinweis darauf, ob der Shop Besitzer beabsichtigt, die vom Verbraucher bezahlte Ware auch tatsächlich zu liefern oder nicht: Echte Shops bieten meist Zahlungsmöglichkeiten von seriösen Dienstleistern wie PayPal an, die die Rechte des Kunden absichern, wenn die Ware nicht oder falsch geliefert wird (lesen Sie zu auch unsere Besprechung des aktuellen BGH Urteils zu PayPal), manche gute Shops wie Zalando liefern sogar auf Rechnung. Im Fake Shop gibt es nur Vorkasse und das auch nur per Kreditkarte. Bei Zahlung per Kreditkarte ist der Verbraucher aber im Regelfall immer „der Dumme“, wenn die Ware dann nicht kommt.

  • Kontrollprinzip

Der beste Weg um herauszufinden, ob es sich bei einem Shop um einen Fake-Shop handelt oder nicht, ist oft eine einfache Google-Recherche. Gibt man etwa den Namen eines Shops mit dem Zusatz „Erfahrungen“ ein, dann findet man sehr schnell Kommentare wütender Verbraucher, auf den einschlägigen Websites wie www.gutefrage.net oder etwa der Website der Verbraucherzentrale-Bayern, die Fake-Shops klar benennen. In den Diskussionsforen liest man dann schnell die Kommentare geprellter Verbraucher, die keine oder mangelhafte Ware erhalten haben. Geben Sie doch einmal testweise den Namen des Technik Retail Fake-Shops „ndbd Deutschland“ oder „ndbd Austria“ zusammen mit „Erfahrungen“ bei einer Google Suche ein und lesen Sie die Kommentare.

Was tun, wenn man trotzdem auf den Fake-Shop reingefallen ist?

Ist man tatsächlich auf einen Fake-Shop hereingefallen, dann sollte man zunächst versuchen, die Abbuchung auf der Kredit-Karte noch zu verhindern, wenn man noch rechtzeitig dran ist. Den eigenen Kreditkarten-Anbieter sollte man in jedem Fall auffordern, die Zusammenarbeit mit dem Fake-Shop Betreiber einzustellen, denn das Kreditkartenunternehmen leistet ja durch seine Zusammenarbeit mit dem Fake-Shop auch einen Beitrag zum Betrug. Hat man noch nicht bezahlt, sollte man sich durch fragwürdige Inkasso-Schreiben keinesfalls aus der Ruhe bringen lassen.

Sodann kann man Anzeige bei der Polizei erstatten. Meist wird das aber oft nicht viel bringen, wenn der Betreiber des Fake-Shops im Ausland sitzt. Die Einschaltung eines Rechtsanwalts wird meistens keinen Erfolg bringen, weil auch der Anwalt in diesen Fällen das bezahlte Geld kaum mehr wird zurückholen können. Die Verbraucherzentralen bieten geschädigten Verbrauchern oft auch gute Beratungsangebote, die Sie nutzen können.

Für andere Verbraucher ist es aber hilfreich, wenn man im Internet in den Diskussionsforen eine Warnung vor dem Fake-Shop hinterlässt und wenn es sich um einen neuen Fake-Shop handelt ist es auch sinnvoll, wenn man bei den Websites, die Fake Shops auflisten, einen Eintrag ergänzt. Auch in den sozialen Netzwerken wie Twitter, Facebook und Google + ist es oft sinnvoll, Warnungen zu hinterlassen.


Diesen Artikel teilen: